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Optimismus haben – schön und gut, aber wie macht man das denn nun? Wenn du im normalen Alltag deinen Optimismus immer wieder aufbaust und pflegst, dann kriegst du das auch viel leichter hin, wenn es mal nicht so gut läuft oder sogar hart auf hart kommt. Dazu gebe ich dir heute zwei Impulse.

In meinem Beitrag „Optimisten oder Pessimisten – Wer hat Recht“ habe ich erklärt, was den Optimismus resilienter Menschen ausmacht: Nämlich, dass es nicht darum geht, immer gut drauf zu sein und Schwierigkeiten zu überspielen oder zu leugnen. Sondern dass dieser Optimismus eine Frage unserer Perspektive und unseres Denkens ist, unabhängig davon, was du erlebst oder was im Außen passiert. Also auch dann, wenn es gerade schwer ist, nervig oder ungerecht.

 

Warum ist es so wichtig, aktiv unseren Optimismus zu pflegen?  

Weil wir ihn brauchen, um etwas anzufangen, um unsere Lage zu verändern, um gesund zu werden oder uns ein Ziel zu setzen. Ohne wenigstens ein Quäntchen Optimismus kriegen wir das alles nicht hin.

Es gibt zwei ganz einfache und naheliegende Dinge, wenn du deinen Optimismus bewahren oder (wieder) verstärken möchtest. Dafür brauchst du nicht mal was zu tun, sondern nur etwas zu lassen.

 

1. Unterlasse alles, was dich trübsinnig stimmt und dir Lebensfreude nimmt.

Achte mal darauf, was das für dich ist. Das können Tätigkeiten sein, Dinge, die du machst, Sachen, die du liest, die du dir anschaust oder anhörst – Dinge, die dich nicht weiterbringen, sondern nur runterziehen. Überleg mal, was du dir im Alltag so alles reinziehst, was in diese Kategorie gehört!

Es ist erstaunlich: Die meisten Menschen sind mit ihrer Ernährung viel kritischer und wählerischer als mit dem, was sie ihrem Geist zumuten. Ihnen ist klar, dass es fatale Auswirkungen auf ihren Körper hat, wenn sie ständig Junk Food zu sich nehmen.

Aber ist dir bewusst, dass es für unseren Geist genauso funktioniert? Wenn du dein Gehirn ständig mit schlechten Nachrichten, Horror-Szenarien und düsteren Geschichten fütterst, wird es dir kaum zuversichtliche Gedanken und aufbauende Ideen präsentieren können.

Also: Lass das geistige Junk Food weg oder halte wenigstens die Dosis klein.

 

2. Meide Menschen, die schlechte Stimmung verbreiten.

Es gibt einfach Menschen, die anscheinend den Pessimismus gepachtet haben. Sie nörgeln an allem herum, haben an jedem etwas auszusetzen und sehen in allen Verbesserungsvorschlägen zuerst und vor allem die Nachteile.

Das Blöde ist, dass sie sehr ansteckend sein können. Es ist nämlich viel leichter jemanden herunterzuziehen als aufzubauen. Und es geht auch meist viel schneller.

Wenn du also mehr Optimismus brauchst und auf solche Menschen triffst, oder sie gar ständig in der Nähe hast – mach dich vom Acker!

Nun geht das ja manchmal nicht so einfach, tatsächlich zu verschwinden. Wenn es zum Beispiel deine Chefin ist oder dein Schwager, die dir mit ihrer Haltung deinen Optimismus rauben, dann gehe im Geist. Grenz‘ dich innerlich ab. Lass die negative Haltung bei denen, die sie mitgebracht haben.

Mir hilft es, wenn ich mir vorstelle, es hinge ein dünner Stoff zwischen uns, der die negativen Botschaften einfach nicht durchlässt – so was Ähnliches wie ein Traumfänger.

Überlege dir, welche Vorstellung für dich funktioniert, um dich abzugrenzen, wenn du nicht weggehen kannst.

Also: Lass dich nicht anstecken von Nörgelei und schlechter Laune. Du nimmst ja auch nicht jedes  Erkältungsvirus mit, das da draußen herumschwirrt.

 

Wenn du mehr Optimismus willst, wenn du ihn aufbauen und stärken willst:

1. Geistiges Junk Food weglassen und

2. Miesepetern aus dem Weg gehen.

Das sind nur 2 von vielen Möglichkeiten optimistisch zu werden oder zu bleiben. Mehr dazu findest auf meiner Homepage, in meinen Büchern und in meinen Angeboten. Oder schau dir das 21 Tage-Training für mehr innere Stärke an.

Auf meinem YouTube-Kanal „Resilienz wirkt Wunder“ findest du Videos zum Thema.

Ich freue mich, wenn du diesen Beitrag teilst und wenn ich eine Rückmeldung von dir bekomme.

Mit diesem Beitrag starte ich eine kleine Serie zu den sieben Resilienzfaktoren – das sind die Grundhaltungen und Verhaltensweisen der sogenannten Stehauf-Menschen.
Wenn du wissen willst, was genau Resilienz ist, und wie man sie erwirbt, wirst du unter  Wie kann man Resilienz lernen, Teil 1 und Teil 2 fündig.

 

Resilienz wirkt Wunder – und die Wunder-Zutat Nr.1 ist Optimismus.

 

Wer hat recht – Optimisten oder Pessimisten?

Alle Studien zu Resilienz bestätigen den Stehauf-Menschen eine zuversichtliche Grundhaltung im Leben, unabhängig davon, was ihnen widerfährt.

Optimismus ist also einer der sieben Aspekte von innerer Stärke, eine Zutat zu den wundervollen Veränderungen, die wir mit Resilienz bewirken können, und damit beginne ich meine kleine Reihe zu den 7 Wunder-Zutaten.

 

Bist du als Optimist/in geboren? Ich bin’s nicht.

Wenn es dir in die Wiege gelegt ist, optimistisch und hoffnungsfroh in die Welt zu schauen, dann herzlichen Glückwunsch.

Bei mir ist das nicht so. Ich war bis weit ins Erwachsenenalter überzeugt, dass ich mit Pessimismus besser durch‘s Leben komme.

 

Pessimismus ist eine Frage des Trainings.

Und so habe ich den früher regelrecht gepflegt und trainiert:

  • Wenn ich eine Prüfung vor mir hatte, habe ich immer damit gerechnet, sie nicht zu bestehen, obwohl ich eine gute Schülerin und Studentin war.
  • Habe ich Freunde zum Geburtstag eingeladen, habe ich bis zum letzten Moment den Gedanken festgehalten, dass vielleicht keiner kommt, obwohl ich das nie erlebt habe.
  • Manche Sachen habe ich nur deshalb nicht gemacht, weil ich dachte nicht gut genug zu sein: ich war weder im Chor noch im Leichtathletikverein, obwohl ich zu beiden Lust und eine gewisse Begabung gehabt hätte.

 

Pessimismus hat einen Sinn.

Nun tun wir ja nichts ohne dass wir etwas davon haben, ob uns das bewusst ist oder nicht.
Aber was hatte ich davon?

Du denkst dir sicher schon deinen Teil: Ich wollte mich schützen. Vor Enttäuschung, Ablehnung, Blamage. Solche Erfahrungen wollte ich mir ersparen. Dann lieber gleich vom Schlimmsten ausgehen, dann erlebst du keine bösen Überraschungen.

Bewusst war mir das damals nicht. Und natürlich hat diese Strategie mir auch Enttäuschungen und Niederlagen nicht wirklich ersparen können. Die sind nun mal ein Teil unseres Lebens.

 

Anhaltender Pessimismus hat eine bedrückende Wirkung.

Aber ich habe mir mit diesem pessimistischen Denken etwas genommen – und das habe ich mir früher gar nicht so klar gemacht:

  • ungetrübte Vorfreude,
  • unbeschwerte Zielstrebigkeit,
  • unbefangene Anfangsenergie für neue Dinge.

Es gibt hier bei uns eine ganze Reihe Menschen, die so denken wie ich früher.
Sie nennen ihre schwarzseherische Einstellung Zweck-Pessimismus. Jede andere Betrachtungsweise wehren sie als naiv und weltfremd ab.
Wenn sie erstmal nichts Gutes erwarten, fühlen sie sich auf der sicheren Seite.

Doch diese Lebenshaltung bleibt nicht ohne Folgen.
Das Denkmuster gräbt tiefe Spuren, die es immer schwerer machen, das Positive überhaupt zu erkennen.

Im Lauf der Zeit wird es zum Selbstläufer: man nimmt nur noch die Schattenseiten wahr, erwartet bei jeder Veränderung Probleme, verliert jedes Vertrauen in den Lauf der Dinge.

 

Nicht umsonst gilt eine optimistische, zuversichtliche Lebenseinstellung als Schlüssel Nr.1 der Stehauf-Menschen.

Denn ohne Zuversicht fangen wir nichts an,
ohne Hoffnung wird kein Kranker gesund,
ohne Optimismus können wir nichts Gutes bewirken.

Optimistisch sein zu können

  • schenkt uns Energie
  • lässt uns aufblühen
  • verleiht uns Mut,
  • gibt uns die Kraft mit Widrigkeiten fertig zu werden.

 

Die gute Botschaft: Optimismus lässt sich lernen.

So wie viele – und ich selbst früher auch – ihr pessimistisches Denken pflegen und trainieren, so lassen sich natürlich auch optimistische Denkmuster lernen.

Dazu sind nur zwei Dinge notwendig:

  1. Optimistische Denkmuster kennen oder kennenlernen
  2. Sie durch Wiederholung einüben, bis sie selbstverständlich und automatisch ablaufen.

Es kommt nämlich gar nicht darauf an, ob Pessimisten oder Optimisten Recht haben.

Es kommt darauf an, für welche Perspektive du dich entscheidest.

Eine Teilnehmerin in meinem Resilienztraining erzählte, dass sie mit dem Spruch aufgewachsen sei: „Nach Sonne kommt Regen.“
Eine andere meinte spontan: Umgekehrt stimmt es ja auch: Nach Regen kommt Sonne.“
Darauf sagte die erste verblüfft: „Es ist unfassbar! Ich bin jetzt 42 Jahre alt, und das ist mir noch nie aufgefallen!“

Du hast die Wahl, für welche Version du dich entscheidest.

 

Das Video zu diesem Beitrag findest du hier.