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Resilienz ist eine zentrale Kraft im Leben und für das Leben.
Doch wird der Begriff Resilienz zuweilen arg strapaziert, missverstanden und sogar missbraucht.
Häufig wird nämlich suggeriert, wir müssten nur ein paar Techniken anwenden, um widerstandsfähig und stressresistent zu sein, und das sei dann resilient.

Dieser Fehlschluss ist nicht neu, er wurde auch schon vor Corona hartnäckig verbreitet.
Je länger sich aber diese kollektiv schwierige Situation hinzieht, desto deutlicher zeigen sich die Schwachpunkte dieser Auffassung: Sie funktioniert nicht – häufig gar nicht, manchmal nur unzureichend.

Der Grund: Es fehlt ein bedeutender Bestandteil. Es fehlt die wichtigste Zutat.
Resilienz braucht eine Überzeugung, eine innere Haltung, einen Geist, um ihre entscheidende und tiefgreifende Wirkung entfalten zu können.
Es ist erwiesen, dass Resilienz sich lernen und üben lässt.
Es ist auch unbestritten, dass wir dazu Techniken und Verhaltenskorrekturen nutzen können.

 

Resilienz ist jedoch weit mehr als ein paar probate Tools.

Das mag auf Anhieb unbequem und ernüchternd klingen. Wenn ich es allerdings richtig verstehe und anerkenne, kann ich nur gewinnen. Dann gewinne ich

  • die Chance über den Wunsch hinauszuwachsen, unbeschadet durch diese Krise, durch jede Krise, zu gehen.
  • die Chance, die Vorstellung zu überwinden, dass ich mir nur ein paar Tools und Techniken aneignen müsste, die mich dann resilient machen.
  • die Chance zu einem umfassenden Verständnis, was das Wesen der Resilienz ausmacht, vorzudringen.

Denn in der anfangs erwähnten irrigen Vorstellung verbergen sich gleich mehrere sehr verbreitete Missverständnisse über Resilienz, die ich hier klarstellen will:

  1. Das Geheimnis der Resilienz besteht nicht allein aus Tools und Techniken.
  2. Niemand kann sich selbst oder andere resilient machen.
  3. Wenn unbeschadet bedeutet, dass sich nichts verändert hat, dann ist es nicht Resilienz.

Die eigene Resilienz zu entwickeln, sie aufzubauen und auszubauen ist ein Prozess, der sich durch das ganze Leben zieht.
Dieser Prozess ist naturgemäß ein SEIN und ein WERDEN, kein MACHEN.
In diesem Sinn bedeutet Resilienz immer auch Veränderung, etwas ändert sich und jemand ändert sich.
Wenn wir den Geist der Resilienz verinnerlichen, entwickeln wir im Meistern einer Krise Charakterstärke und gewinnen persönliche Reife.

 

Resilienz ist eine tief im Wesen verankerte Ressource.

Zwar zeigt Resilienz sich auch in dem, was wir tun.
Aber wer sie auf ein paar kleine Verhaltenskorrekturen oder Techniken reduziert, dem entgeht die eigentliche Chance der Resilienz.
Diese Chance liegt darin, dass wir Krisen und Schwierigkeiten nicht nur irgendwie meistern, sondern dass wir sie so meistern, dass wir daran wachsen und stärker werden als zuvor.
Und das bedeutet, dass wir uns innerlich verändern und nicht nur äußerlich etwas anders machen.
Dass wir (wieder) den Zugang finden zu einer Kraft, die uns im Inneren trägt und aus dieser Seelenkraft heraus agieren.

 

Resilienz speist sich aus einer spirituellen Quelle.

Die Veränderung, die sich dadurch vollzieht, ist die neue Energie, die uns zuwächst, die sich ausbreitet und unsere Grundhaltung dem Leben gegenüber ändert.
Wie auch immer ich das nenne, ob Lebensphilosophie oder Geisteshaltung oder Glaube, es ist eine spirituelle Ebene, etwas, das über mich und mein Handeln hinausweist, und das gleichzeitig die Quelle dafür ist.

Resilienz umfasst also weit mehr als Kommunikationstools, Stressbewältigung und Effizienzsteigerung.
Sie speist sich aus einer wesentlicheren Quelle.
Es geht nicht darum, uns zu reparieren oder reparieren zu lassen, damit wir besser oder länger funktionieren.
Es geht um die Entscheidung für ein authentisches Leben unter den jeweiligen Umständen. Es geht um Lebenssinn.

So lässt sich Resilienz lässt mit unterschiedlichen Weltanschauungen in Verbindung bringen.
Der Aloha Spirit ist spiritueller Ursprung dieser inneren Kraft.
Gleichzeitig durchdringt und prägt er das alltägliche Leben und Handeln.

Wir können uns öffnen für diese innere Kraft dank unseres spirituellen Bewusstseins.
Die umfassende und eindrucksvolle Wirkkraft von Resilienz beginnt und endet auf der spirituellen Ebene.
Ausgelöst, entwickelt und entfaltet wird sie durch unser konkretes Tun, nicht nur bei einschneidenden Erschütterungen, sondern durch auch im normalen Alltagsgeschehen. Um dieses zu üben, dienen dann bewährte Werkzeuge und Techniken.

 

Aloha Spirit verbindet spirituelles Bewusstsein und Alltagshandeln.

Genau diese Qualität, die Verbindung von spirituellem Bewusstsein und pragmatischem Handeln, ist im Aloha Spirit zu finden.
Die erste Resilienzstudie fand auf der Insel Kauai statt. Durch sie wurde weithin bekannt, dass auch diese abgelegene Insel keine heile Welt ist. Auch dort gibt es Naturkatastrophen, zerbrochene Familien und fehlende Zukunftsperspektiven.
Doch trotz all dieser Belastungen und Widrigkeiten war und ist der Aloha Spirit, eine allgegenwärtige Energie von Herzlichkeit und Entgegenkommen, von heiterer Gelassenheit, Lebensfreude und Liebe, auf Schritt und Tritt spürbar.

Die innere Haltung des Aloha Spirit ist die Grundnahrung für die individuelle Resilienz: Hawaiianer, die ihn in sich tragen, zeigen Verhaltensweisen und Reaktionen, die sich durchaus lernen lassen.
An ihrem Beispiel können wir lernen, wie wir in Verbindung zu unserer inneren Stärke kommen und aus ihr heraus aus unser Tun gestalten.
Damit unsere Resilienz beseelt wird und ihre ganze umfassende Wirkung entfalten kann.

 

Der nächste Blogartikel zeigt an konkreten Beispielen aus den sieben Resilienzschlüsseln, wie Hawaiianer im Geist von ALOHA spirituelle Verbundenheit und pragmatisches Handeln verbinden und im Alltag realisieren.

 

 

Was bringt es das Unabänderliche anzunehmen?

Akzeptanz ist der zweite der sieben Aspekte von innerer Stärke, die hier in meiner kleinen Reihe zu den 7 Wunder-Zutaten vorstelle.

Akzeptanz ist vor allem dann gefragt, wenn wir etwas nicht kontrollieren können.

 

Es ist, wie es ist – soll das schon alles sein?

„Gib mir die Gelassenheit, die Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Dieses sehr bekannte Zitat beschreibt, was im Wesentlichen Akzeptanz ausmacht. Die Voraussetzung dafür ist eben zu erkennen, was ich nicht ändern kann, worauf ich einfach keinen Einfluss habe.

Uns passieren im Leben Dinge, die wir uns nicht ausgesucht haben.

  • Wir machen Erfahrungen, auf die wir gern verzichtet hätten.
  • Unsere Pläne werden durchkreuzt, Situationen oder Gegebenheiten entwickeln sich in unerwünschte Richtungen.
  • Unsere Firma meldet Konkurs an.
  • Ein nahestehender Mensch erkrankt schwer.
  • Wir werden verlassen, obwohl wir an der Beziehung festhalten möchten.
  • Wir scheitern an einer intensiv vorbereiteten Prüfung.

Gegen solche Vorkommnisse kannst du nichts machen, sie geschehen einfach ohne dein Zutun.

 

Je weniger Einfluss du auf etwas hast, desto mehr ist dein Akzeptanzvermögen gefragt.

Das gilt auch für weniger gravierende Vorkommnisse des Alltags:

  • Wir haben den Haustürschlüssel verloren.
  • Jemand schnappt uns den letzten freien Parkplatz weg.
  • Die Kita bleibt wegen Wasserschaden geschlossen.
  • Der Handwerker erscheint nicht zum vereinbarten Termin.
  • Die Pickel lassen sich nicht komplett überschminken.

Wenn es dir in solchen Momenten gelingt zu akzeptieren, dass es jetzt eben so ist, und du es nicht ungeschehen machen kannst, dann wird die Energie, die du für den Widerstand und das Hadern eingesetzt hast, frei für neue Blickwinkel. Und erst dann bekommst du den Auftrieb und Ideen, aus der Situation das Beste zu machen.

 

Akzeptieren heißt nicht zustimmen.

Akzeptanz mit Zustimmung oder Einverständnis zu verwechseln ist ein häufiges Missverständnis.

Etwas akzeptieren bedeutet aber eben nicht, es gutheißen, begrüßen oder befürworten.

Etwas akzeptieren bedeutet nicht, alles zu schlucken oder resigniert über sich ergehen zu lassen.

Etwas akzeptieren bedeutet anerkennen, dass es nun einmal so ist, und dass wir es nicht kontrollieren oder ändern können, zumindest in diesem Augenblick nicht.

 

Akzeptanz braucht Geduld.

Das ist gar nicht so leicht, und es gelingt meistens nicht auf Anhieb. Wir haben natürlich einen Widerstand gegen das, was wir nicht gerufen haben und auf den ersten Blick nicht in unserem Leben haben wollen. Und es ist innere Arbeit, diesen Widerstand zu überwinden.

Dazu brauchen wir Geduld und Nachsicht mit uns selbst. Schließlich entscheiden wir uns dafür, anzunehmen und zu integrieren, was immer das Leben uns bringt. Einfach ist das nicht. Doch es übt sich, und mit der Zeit wird es immer leichter.

 

Wofür sich die Anstrengung lohnt.

Was ist die Alternative?

Wenn du nicht aufhörst, dich zu ärgern, zu hadern und dich aufzulehnen gegen etwas, das du ohnehin nicht ändern kannst, vergeudest du nur kostbare Kraft und Energie.

Wenn du diese Energie dafür verwendest, dich mit dem Unabänderlichen zu arrangieren und zu versöhnen, hast du hingegen eine Menge zu gewinnen, als erstes Erleichterung, denn

  • Du befreist dich von der Last des Widerstandes.
  • Du gewinnst deine innere Ruhe zurück.
  • Du kommst wieder mit dir und der Welt ins Reine.
  • Du gewinnst eine versöhnliche Haltung.
  • Du bekommst deine Energie zurück für deine Lösung.
  • Du nimmst selbst in die Hand, wie es jetzt weitergeht.
  • Du befreist dich vom Einfluss der Außenwelt auf deine Verfassung und Stimmung.

Ist das nicht die Mühe wert?

Manchen Menschen scheint der Begriff der Krise so groß zu sein, dass sie von sich behaupten noch nie in einer Krise gewesen zu sein. Andere stöhnen schon „Ich krieg die Krise!“, wenn sie nicht auf Anhieb einen Parkplatz direkt neben dem Eingang finden.


Ist das jetzt schon eine Krise?

Krisen sind Wendepunkte. Etwas dreht sich, ist nicht mehr so, wie es vorher war. Krisen machen den meisten Angst: Was wird sein? Wie wird es weitergehen? Stehe ich das durch?

Doch es gibt Menschen, denen geht das nicht so. Sie scheinen durch Krisen einfach so durchzumarschieren. Mitunter sogar mit der Hoffnung auf was Neues.

Gibt es am Ende die geborenen Krisenmanager? Man hat es oder man hat es nicht?

 

Jeder kann krisenfest werden!

Zur Krisenbewältigung braucht es kein riesiges Selbstvertrauen. Du brauchst auch keine Augen-zu-und-durch-Mentalität, vor allem brauchst du keine rosarote Brille.

Es gibt allerdings schon einige ganz zentrale Fähigkeiten, die du das ganze Leben hindurch lernen und üben kannst. Damit stärkst du deine Krisenfestigkeitsmuskeln und bist im Ernstfall gerüstet.

 

Was sind wichtige Fähigkeiten, die uns durch Krisen tragen?

  1. Die Fähigkeit zur Selbstberuhigung

Krisen machen Angst, regen auf. Wer Angst hat, ist gelähmt. Wer wie gelähmt ist, ist handlungsunfähig, denn wer aufgeregt ist, kann keinen klaren Gedanken fassen.

Es geht nicht darum, diese Gefühle nicht zu haben oder zu verdrängen. Sie weisen uns auf Gefahren hin und schützen uns vor Fahrlässigkeit. Es geht einfach darum, sie steuern zu können, wenn sie ihre Funktion erfüllt haben.

Wenn du eine Krebsdiagnose bekommst, schützt Angst dich davor, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch für die Therapie und Heilung geht es darum, dass du für dich eintreten kannst. Und das geht nur, wenn du deine Angst wahrnimmst, aber in der Lage bist, sie in den Griff zu bekommen.

 

  1. Die Fähigkeit die Realität wahrzunehmen

Krise heißt, dass etwas Einschneidendes passiert ist. Es ist menschlich und manchmal auch hilfreich, zuerst einmal das ganze Ausmaß der Katastrophe zu verdrängen. Nach dem ersten Schock kommt es dann aber darauf an, nüchtern festzustellen, was jetzt Sache ist, sonst können wir nicht zielgerichtet handeln.

Mein Mann hat mich verlassen. – Erst wenn ich mir das eingestehe, kann ich meine Zukunft selbstverantwortlich in die Hand nehmen.

Wir haben ein massives Geldproblem! – Ohne diese Einsicht werden wir keine vernünftigen finanziellen Regelungen treffen können.

 

  1. Die Fähigkeit neue Lösungen zu finden

Krise bedeutet, dass etwas grundlegend anders geworden ist. Und dass die bisher üblichen Maßnahmen nicht mehr passen. „Probleme können nicht mit derselben Denkweise gelöst werden, durch die sie entstanden sind.“, sagte Albert Einstein.

Etwas Neues muss her. Und dafür brauchen wir die Kreativität wirklich anders zu denken und die Bereitschaft ungewohnte und ungewöhnliche Ideen zuzulassen. Die muss man gar nicht alle selber finden, man kann sich auch von anderen Ideen spendieren lassen.

 

  1. Die Fähigkeit neue Lösungen umzusetzen

Auch die beste Idee führt nicht aus der Krise heraus, wenn sie nicht konsequent umgesetzt wird. Dafür müssen häufig erst noch Ressourcen erschlossen oder aktiviert werden und neue Abläufe entwickelt und eingespielt werden.

Es ist nicht mit dem Entschluss getan, sich nicht mehr vom Partner wie ein Spielball behandeln zu lassen. Es sind konkrete Schritte angesagt!

Es reicht nicht aus, theoretische Pläne zu machen, wie man aus den Schulden rauskommen könnte, wenn man nichts tut.

 

  1. Die Fähigkeit abzuschließen

Krisenfestigkeit bedeutet auch, dass man vorausschaut. Vorausschauen kann man nur, wenn man unter die Vergangenheit auch einen Schlussstrich ziehen kann. So viele Menschen haben eine Krise erfolgreich durchgestanden und lassen sich dennoch weiterhin ihr Leben trüben, indem sie immer wieder aufwärmen, hadern, Groll hegen …

Die Chance der Krise ist es, das etwas Neues entstehen und wachsen kann: Einsichten, Erfahrungen, Verhalten. Wird aber das Alte, in der Krise nicht mehr taugliche, immer wieder heraufbeschworen, kann sich das Blatt nicht wirklich wenden, es gibt eine permanente Gas-Bremse-Bewegung.

Man hat sich scheiden lassen, aber alle Gedanken und Gespräche bleiben von der schlechten Ehe beherrscht.

Man hat sich einverstanden erklärt mit dem Verkauf des Elternhauses, damit die Schwester ihre Schulden bezahlen konnte, hält ihr das aber bei jeder Familienfeier wieder vor.


Und jetzt?

Tja, natürlich gibt es keine simplen Rezepte, mit denen sich das alles im Handumdrehen lernen und verwirklichen lässt. Das wäre schön, wenn’s so einfach wäre!

Und doch ist es kein Hexenwerk in Krisen stark zu reagieren. Wichtig ist mir, dass du weißt, dass du diese Fähigkeiten in deinem ganz normalen Alltag üben kannst:

Die Fähigkeit zur Selbstberuhigung
… wenn du einen Fehler gemacht hast und merkst, dass du den Kopf verlierst.
… wenn du dich verrückt machst, weil du glaubst, dass du den Zug verpasst.
… wenn

Die Fähigkeit die Realität wahrzunehmen
… wenn dein Friseur die Haare verschnitten hat, woran Heulen und Zähneknirschen nichts ändert.
… wenn ein Kollege ständig deine Ideen klaut, obwohl „sich das nicht gehört“.
… wenn

Du siehst, wir haben täglich mit kleinen Auslösern dieser Art zu tun, die uns vor die gleiche Aufgabe stellen wie die großen Krisen!
Das Wunderbare: Die kleinen Probleme und Ärgernisse im Alltag sind das beste Übungsfeld!


Und wenn du mehr Anregung willst, wie du das ohne besonderen Aufwand in deinem Alltag lernen und üben kannst,
schau dir doch mal mein Online-Programm „21 Tage für deine persönliche Stärke“ an.

 

 

Im ersten Teil ging es darum, dass Menschen Resilienz aktivieren, wenn sie durch schwere Krisen hindurchgehen und vor existentielle Schwierigkeiten gestellt sind. Dann funktionieren nämlich ihre gewohnten Strategien, mit Herausforderungen umzugehen, nicht mehr. Sie sind also gezwungen, anders zu denken und zu handeln als üblich. Es bleibt ihnen oft gar nichts anders übrig als ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und neue Lösungen zu finden.

 

Genauso lernt man Resilienz auch in ruhigeren Zeiten.

Es muss nicht drunter und drüber gehen, damit wir unsere Möglichkeiten ausloten, unsere Persönlichkeit weiterentwickeln, neue Chancen ergreifen. Wer ohne äußere oder innere Not daran arbeitet seine innere Stärke auf- und auszubauen, hat den großen Vorteil, es im eigenen Ausmaß und Tempo tun zu können. Auf diese Weise schaffen wir uns ein Polster, einen Vorrat, von dem wir zehren können, wenn wir es besonders nötig brauchen.

 

Mit welchen konkreten Schritten kannst du also deine Resilienz wecken oder steigern?

 

1. Steige freiwillig aus bequemen Gewohnheiten aus.

Die Dinge immer auf die gleiche Art und Weise zu machen kann einen starken Sog entwickeln, denn es scheint einfach, bequem und Energie sparend. Immer wieder mal etwas wenigstens ein bisschen anders zu machen übt und erhält die Fähigkeit im Ernstfall flexibel reagieren zu können. Halten wir zu lange an Ritualen und Gewohnheiten fest, haben sie den unerwünschten Nebeneffekt, dass wir sie für unumgänglich halten und uns gar nichts anderes mehr vorstellen können. Und das gilt sogar, wenn sie ihren ursprünglichen Zweck gar nicht mehr erfüllen. Eine Seminarteilnehmerin erzählte, dass sie immer noch an Silvester ihre Schwester mit deren ganzer Familie zu einem aufwändigen Menu einlud. Sie hatte das jahrelang als Geburtstagsgeschenk für ihre Mutter getan, die seit Jahren verstorben war. Inzwischen empfand sie die ganze Veranstaltung nur noch als Belastung, hatte aber nicht den Dreh gefunden, es zu ändern.

 

2. Erhalte und steigere deine Vorstellungskraft.

Um sich aus gewohnten Gleisen zu lösen, braucht es die Vorstellung davon, wie es denn anders sein oder funktionieren könnte. Aktiviere also deine Phantasie. Denke dir Geschichten aus, finde mindestens 5 verschiedene Möglichkeiten das gleiche Gericht zuzubereiten, eine Aufgabe zu erledigen, zu einem Treffpunkt zu kommen. Gib dich nicht zufrieden, bis du tatsächlich 5 erreicht oder überschritten hast.

 

3. Mache Erfahrungen.

Ausdenken und Planen bleiben ein rein gedankliches Produkt, so lange du es nicht wirklich ausprobierst und erlebst. Du kannst dich noch so ausgiebig über Schwimmen informieren und Pläne schmieden, was du dafür brauchst, irgendwann wirst du ins Wasser müssen um mit allen Sinnen zu erfahren, wie es ist. Und wenn du tatsächlich schwimmen lernen willst, heißt es mit Ausdauer üben. Der Vorteil, wenn du es ohne Not lernst: Du musst nicht gleich ins Tiefe gehen.

 

4. Finde Gleichgesinnte.

Das heißt nicht, dass du dich vor allem mit Menschen umgibst, die genauso denken und handeln wie du selbst. Ganz im Gegenteil, wenn du dich intensiver mit Personen befasst, die ein bisschen anders sind, förderst du deine geistige Beweglichkeit und dein Vorstellungsvermögen wie von selbst. Aber sei aufmerksam dafür, wer dir Respekt und Wertschätzung entgegenbringt, wer dich inspiriert und wer dich darin unterstützt innere Stärke zu entwickeln. Tu das Gleiche für diese Menschen und ihr werdet euch gegenseitig beflügeln.

 

Mit Wissen, Nachdenken und Bewusstmachen schaffst du gute Voraussetzungen dafür deine Resilienz auf- und auszubauen. Spürbare Veränderungen merkst du aber vor allem durch das, was du im Alltag TUST. Probiere es aus und freue dich sich am Zuwachs deiner inneren Stärke.

 

Wenn du deine Resilienz im Alltag gezielt steigern willst, dann schau dir mein 21-Tage-Programm dazu an:

Du bekommst täglich einen Impuls, was du an diesem Tag für deine innere Stärke tun kannst. Diese Übungen sind leicht in den Alltag einzubauen ohne dass du dafür extra Zeit reservieren müsstest. Und bis zum 31. Mai gibt es die Varianten BASIC und INTENSIV noch zum Einführungspreis.

Hier gibt es alle Informationen dazu.

Was ist eigentlich Resilienz? Man meint damit alle Kräfte, die wir aktivieren, um Krisen und Schwierigkeiten zu meistern. Und zwar so zu meistern, dass wir am Ende daran gewachsen sind.

Psychologen ist Resilienz besonders bei Menschen aufgefallen, die außergewöhnlich schwere Schicksale erlitten hatten. Daher hat sich die Resilienzforschung auch zunächst auf darauf konzentriert: Auf Menschen, die in schwierigsten Verhältnissen aufgewachsen sind, die Kriege und Flucht erlebt hatten, entführt wurden, verheerende Katastrophen erlebt haben, mit schweren Behinderungen oder Erkrankungen leben müssen.

Als resilient, also widerstandsfähig, galten diejenigen, die auf die schwierigen Gegebenheiten auf ganz bestimmte Weise reagiert haben:

  • Sie haben sich davon nicht unterkriegen lassen, zumindest auf lange Sicht nicht.
  • Sie haben ihre Möglichkeiten gesucht und wahrgenommen.
  • Und sie haben Hilfe angenommen, wo sie sie brauchen konnten.

Solche dramatischen Beispiele zeigen natürlich besonders deutlich, was Resilienz bedeutet und was sie vermag. Doch es kann einem auch die Sprache verschlagen, besonders, wenn man in sicheren Verhältnissen groß geworden ist und lebt.

Kann man Resilienz nur lernen, wenn man Schlimmes erlebt?

Wenn dir richtig drückende Probleme und Schicksalsschläge bisher erspart geblieben sind, fragst du dich vielleicht, ob du überhaupt Resilienz entwickeln kannst.

Die gute Botschaft: Du kannst!

Zum Glück kennen die meisten von uns kaum wirklich existentielle Not, müssen weder Kriege noch Hungersnöte ertragen oder um Leib und Leben fürchten. Doch auch bei uns gibt es durchaus Armut, Gewalt, Missbrauch. Und selbst da, wo uns auch das erspart bleibt, gibt es in einem Menschenleben genug Anlässe, in denen wir innere Stärke brauchen:

  • Wir verlieren etwas Kostbares, das uns sehr am Herzen lag.
  • Wir fürchten um unseren Job oder wurden gekündigt.
  • Wir werden verlassen, leiden an Liebeskummer.
  • Wir regen uns auf oder fühlen uns schuldig, weil wir einen Fehler gemacht oder etwas versäumt haben.
  • Wir machen uns Sorgen um unsere Kinder, weil sie nicht genug für die Schule tun.

Kurz: Indem wir durch den Scheuersack des Lebens gehen, erlebt jeder von uns Situationen, in denen wir deprimiert sind, Angst haben, nicht gleich eine Lösung parat haben.

Das Gute daran: Genau da, wo du ratlos und mit deinem Latein am Ende bist, wo du wütend bist auf Gott und die Welt, wo dir das, was du üblicherweise tust, überhaupt nicht weiterhilft, brauchst du Resilienz – und genau das ist ein Weg sie auch zu lernen.

Wie lernt man in schwierigen Situationen Resilienz?

4 erste Schritte kannst du in schwierigen Situationen gehen um Resilienz zu lernen oder zu aktivieren:

  1. Akzeptiere deine erste Reaktion, egal, wie sie ausfällt, aber bleibe nicht dauerhaft in ihr stecken.
  2. Hör auf, anderen oder dir selbst Schuld zu geben. Schuld bringt dich keinen Schritt weiter.
  3. Lecke ruhig deine Wunden. Und dann besinne dich nach angemessener Zeit darauf, was du selbst an deiner Lage ändern kannst.
  4. Lass dir helfen. Du musst nicht alles alleine schaffen.

Das alles fällt kaum jemandem in den Schoß. Es wird gelernt.

Es stellt sich also nicht die zynische Frage, wie schrecklich Verhältnisse sein müssen, damit wir Resilienz lernen können. Die Frage ist vielmehr: Wie baue ich meine innere Stärke unter den aktuellen Herausforderungen meines Lebens?

Das ist leichter gesagt, als getan! So einfach und klar diese vier Schritte zu mehr Resilienz auch klingen, wir sind nicht gleich in der Lage so zu reagieren. Doch genau hier beginnt das Resilienz-Training. Indem man einfach erst mal erkennt „Ich will eine Situation, zum Beispiel eine sich abzeichnende Trennung, nicht wahrhaben“, stattdessen hoffe ich darauf, dass es von sich aus anders wird oder leugne, was Sache ist. Indem du dir erlaubst, erst einmal traurig oder wütend zu sein, aber dir dann auch mal ein „Stopp“ sagst und den Blick nach vorne richtest. Das geht nicht so leicht, aber es macht dich widerstandsfähiger. In kleinen Schritten, immer mehr.

Was dabei hilft, ist Geduld. Und das Wissen, dass du am Ende stärker bist, wenn du es gemeistert hast.

Lernt man Resilienz also doch nur, wenn es hart auf hart kommt?

In solchen Situationen brauchst du Resilienz, und manchmal ist es eben der Weg, wie sie auch entsteht. Doch leichter ist es, wenn du deine innere Stärke in ruhigeren Zeiten aufbaust, um sie auch dann aktivieren zu können, wenn du es besonders nötig brauchst.

Wie das geht, dazu erfährst du im nächsten Blog-Artikel mehr. Und wer nicht so lange warten will, hier findest du ein konkretes Angebot dazu.