Resilienz in Unternehmen und Organisationen

von Sabine Horn (hat die Vorträge von Dr. Joachim Galuska und Sylvia Kéré Wellensiek auf dem Resilienzkongress in Bad Kissingen zusammengefasst)

Burnout ist die Verknüpfung von persönlich empfundener Belastung, gesellschaft-lichem Druck sowie der Wandel in der Arbeitswelt durch Arbeitsverdichtung, zunehmender Zeit- und Arbeitsdruck, instabile Arbeitsverhältnisse. Insofern muss dem Phänomen Burnout auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene begegnet werden.

Burnout führt immer in den Zustand einer Krise. Diese wiederum ist die Chance etwas zu verändern. Resilienz (Widerstandskraft) ist ein Gegenmittel von Burnout. Sie ist die „Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu nutzen.“ (Dr. Joachim Galuska). Eine gut entwickelte Resilienz …

…  führt weg von Vulnerabilität (Verletz-lichkeit) hin zu Stärke, Kompetenzen, Fähigkeiten die als Schutzfaktoren vorhanden sind.

Resilienz in Organisationen

Seit Jahren nehmen psychische Erkrankungen zu und belasten die Wirtschaft und Volkswirtschaft mit enorm hohen Kosten. Laut statistischem Bundesamt belaufen sich die Gesamtkosten jährlich auf ca. 100 Mrd. EUR für Behandlungen, für Produktionsausfall und für Ausfälle bei der nachfolgenden Bruttowertschöpfung. Jede zweite Frühverrentung erfolgt aufgrund psychischer Erkrankungen. Organisationen leiden zudem an Fachkräftemangel und spüren die Auswirkungen der demografischen Entwicklung.
Immer mehr Organisationen sehen Handlungsbedarf und erkennen, dass es sich bei dem Thema Resilienz nicht nur um ein Modewort oder einen neuen Trend handelt. Sondern es geht um eine Kompetenz der Zukunft (Sylvia Kéré Wellensiek), die für das Überleben einer Organisation von grundlegender Bedeutung sein kann.

Was bedeutet resiliente Organisation?

Es geht um die Kooperations-, Innovations- und Anpassungsfähigkeit einer Organisation. Die Entwicklung einer resilienten Organisation erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen und bezieht alle Akteure mit ein. Sie bedeutet

  1. eine eigene Unternehmenskultur zu entwickeln in Bezug auf grundlegende Anliegen, Ziele und Werte der Organisation.
  2. eine Werteorientierung. Definieren von Werte und Ziele für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche. Das innerste Anliegen, was wichtig ist um produktiv und erfolgreich zu sein.
  3. Organisationsentwicklung. Eine permanente Anpassung von Strukturen, Kommunikations- und Ablaufprozessen.
  4. Führungskräfteentwicklung. Achtsame gesunde Selbstführung, vertrauensvolle Mitarbeiterbeziehungen, klare Kommunikation.
  5. Mitarbeiterentwicklung. Erlangen von Selbstbewusstheit/-vertrauen, Anpassungsfähigkeit, Lernbereit-schaft, Vernetzungsfreude.

„Persönliche und organisationale Resilienz greifen eng zusammen. Die Ressource Mensch ist als strategisches Thema zu begreifen“, so Wellensiek. Das Entwickeln einer resilienten Organisation funktioniert nur dann, wenn die obersten Entscheider den Prozess aktiv angehen und alle ihn mit gestalten. Diese Entwicklung braucht Zeit. Der Aufwand lohnt: resiliente Organisationen sind nachhaltig belastbar und effizient. Es sind lernfähige und lebendige Organisationen.

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