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Resilienz wird häufig mit Widerstandsfähigkeit übersetzt. Aber sie allein macht noch nicht resilient.
Resilienz ist nämlich e
in Mix aus
Widerstandskraft,
Anpassungskraft
und Veränderungskraft.
.
Anpassungskraft brauchen wir, um uns mit den Verhältnissen, die wir – zumindest unmittelbar – nicht ändern können, zu arrangieren und unter den gegebenen Umständen das Beste daraus zu machen.

 

Da wir das gerade erleben, ist es eine gute Zeit um Anpassungskraft zu erleben, zu üben und ihren Wert schätzen zu lernen.
Viele Menschen können ihre Anpassungskraft zurzeit vor allem im Beruf brauchen.
Andere tun sich eher in der Familie schwer damit. In beiden Bereichen ist gerade viel Flexibilität gefragt.
Anpassungskraft aufzubringen ist besonders dann eine Herausforderung, wenn du zu den Menschen gehörst, deren Effektivität, Leistungsfähigkeit und Organisationstalent auf ihre strukturierte und gradlinige Grundausrichtung zurückgeht.

Dann willst du dich wahrscheinlich – besonders, wenn es stressig wird – an systematische Erledigungklare Vereinbarungen und bewährte Abläufe halten, und dies auch von anderen erwarten oder einfordern.
Sie aufzugeben lockt deine Widerstandskraft hervor.

Doch Widerstandskraft bringt dich in bestimmen Fällen nicht weiter, denn:

  • Wenn sich die Verhältnisse ändern,
  • wenn andere Anforderungen entstehen,
  • wenn neue Prioritäten dazu kommen,
  • wenn Menschen sich auf ihre Weise weiterentwickeln,
  • wenn es neue Konstellationen gibt,
    funktionieren die bewährten Abläufe und Methoden nicht mehr. Oder nicht mehr so gut.
Das kann unterschiedliche Gründe haben.
  • Wie im Fall von Covid 19 verlangen die Gegebenheiten besondere ungewohnte Maßnahmen, die belastend, unbequem oder kompliziert empfunden werden.
  • Wenn Unternehmen fusionieren oder umorganisiert werden, setzen sie neue Ziele und führen eine andere Kultur ein.
  • Kolleginnen oder Führungskräfte kommen und gehen – jeder Wechsel im Team erfordert eine Neujustierung. Es wird nie genau so weitergehen wie vorher.
Im privaten Bereich ist das nicht viel anders:
Stellenwechsel, Umzüge, mehrfache Belastungen, erhöhte Ansprüche, die Familie wächst oder wird kleiner, Kinder werden größer und entwickeln sich.
An ihrem Beispiel liegt es auf der Hand: Was ein sinnvoller Umgang mit einem 4jährigen ist, ist beim 10jährigen nicht mehr angemessen – und funktioniert in der Regel auch nicht mehr.
Bei Kindern und Jugendlichen ist es offensichtlich, doch auch alle anderen Gegebenheiten und Verhältnisse wandeln sich mit der Zeit. Das ist das einzige, was sicher ist, auch wenn wir es nicht gerne wahrhaben.


🔴 Das zu akzeptieren ist der erste Schritt zu mehr Anpassungskraft.

Nun bedeutet Anpassungskraft einsetzen aber nicht, bewährte Prinzipien und Vorgehensweisen einfach über Bord zu werfen.
Wie der Begriff schon sagt, geht es darum, sie so ANZUPASSEN, dass sie unter den neuen Gegebenheiten funktionieren.

Und dafür braucht es erst mal einen Abschied: Nicht von der gesamten bisherigen Struktur, sondern von der Vorstellung,
  • dass das bewährte Handeln RICHTIG ist – und alles andere falsch.
  • dass es die BESTE Methode ist – und alle anderen schlechter.
  • dass es die EINZIG MÖGLICHE Vorgehensweise ist.


🔴  Sich von dieser Vorstellung zu lösen ist der zweite Schritt zu mehr Anpassungskraft.

Wenn das geschafft ist, sind Kopf und Herz frei für neue PASSENDE Lösungen.


🔴  Der dritte Schritt zu mehr Anpassungskraft ist sie (all)täglich zu üben:

Gelegenheiten dazu gibt es im normalen Tagesverlauf ständig:

♛ Finde an etwas, das dir gegen den Strich geht, drei Vorteile oder gute Seiten.

♛ Ignoriere eine Entscheidung, eine Maßnahme oder eine Reaktion von jemandem, die dir nicht passt, für eine Weile.
(Geh‘ einen Kaffee trinken, wende dich einer Aufgabe zu, plaudere mit einer Kollegin oder Nachbarin. Unterbrich auf jeden Fall deine erste Reaktion auf das Unerwünschte und warte eine Zeit lang, bis du dich wieder damit befasst.)

♛ Unterhalte dich einige Minuten freundlich mit jemandem, den du nicht magst oder zu dem du keinen rechten Zugang hast.

♛ Lass dich für eine halbe Stunde ganz bewusst auf ein Lieblingsspiel deines Kindes ein, das du nicht so gern spielst.
♛ Geh einem Freund zuliebe in einen Film oder ein Konzert seiner Wahl, auch wenn du dem nicht viel abgewinnen kannst.

Sicher fallen dir noch jede Menge anderer Beispiele ein oder auf, mit denen du deine Anpassungskraft üben kannst.
❗️Wichtig:
Überfordere dich nicht.
Wähle einen Rahmen, innerhalb du dich ehrlichen Herzens darauf einlassen kannst.

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Begrenze die Zeit, die Häufigkeit oder die Intensität.

Es geht nicht darum, dass du dich ständig anpasst.
Es geht darum, dass du deine Anpassungskraft aktivierst und trainierst, damit du sie einsetzen kannst, wenn es dienlich, sinnvoll und zweckmäßig ist.