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Die aktuelle „Corona-Situation“ empfinden viele Menschen nicht nur deshalb als Krise, weil sie akut bedrohliche Aspekte enthält. Sie fühlen sich vor allem dadurch verunsichert, dass sie nicht mittel- und langfristig planen können: Einkommen, Anschaffungen, Kinderbetreuung, Reisen, Feiern, Karriereschritte – alles scheint in der Luft zu hängen.

In solchen Krisen neigen wir dazu, uns auf ein „Danach“ zu fokussieren, das wieder nach unseren Vorstellungen läuft. Uns wenigstens darauf verlassen zu können, so glauben wir, ließe uns die Schwierigkeiten und Belastungen besser durchstehen. Doch dann erleben wir, dass sich die Umstände unseren Planungen entziehen. Genau das macht nämlich das Empfinden von Krisenhaftigkeit aus: Dass wir eben nicht wissen, wie es weitergeht.

 

Wir stecken Energie in unsere Vorstellungen und Erwartungen.

Je strukturierter wir üblicherweise vorgehen, desto mehr fordert uns diese Unwägbarkeit heraus, und desto mehr Druck macht sie uns. Wir wehren uns dagegen mit beträchtlicher Widerstandskraft, wo wir mit Elastizität, Mitschwingen und Flexibilität, mit Anpassungskraft und Veränderungskraft weiterkämen. Wir versuchen zu kontrollieren und zu manipulieren, um doch noch unsere Vorstellungen zu verwirklichen, auch wenn das nicht mehr realistisch erscheint. Und alles, was das verhindert, beurteilen wir als schlecht. Wieso eigentlich?

  • Einen Plan zu haben gibt uns Sicherheit und Orientierung.
  • Planen beschäftigt unseren Geist und dämpft unsere Ängste.
  • Unsere Erwartungen scheinen uns aktiv zu halten.
  • Eigene Vorstellungen zu entwickeln bewahrt uns davor fatalistisch zu resignieren.
  • Mit Plänen und Vorannahmen bereiten wir den Boden für mögliche Lösungen.

 

Doch wenn wir um jeden Preis an unseren Vorstellungen festhalten, verschwenden wir kostbare Energie.  

Denn so sehr wir uns auch bemühen, längst nicht jeder unserer Pläne geht auf. Manchmal liegt es daran, dass der Plan nicht gut war. Manchmal erlahmt unser eigener Tatendrang auf halbem Weg. Häufig wird der Plan aber auch von äußeren Ereignissen, veränderten Bedingungen oder überraschenden Wendungen durchkreuzt.

Von Blaise Pascal stammt die Aussage „Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl‘ ihm von deinen Plänen.“ Das Leben funktioniert eben nur selten, wie wir es erwarten.

  • Wir unterliegen Gegebenheiten, die wir nicht ändern können.
  • Wir machen Erfahrungen, auf die wie gerne verzichtet hätten.
  • Wir müssen aufgeben, was wir für gesichert hielten.
  • Wir schaffen einfach nicht, was wir uns vorgenommen haben.
  • Unsere Werte und Prioritäten haben sich entscheidend geändert.

Wenn wir uns an einmal gefasste Pläne klammern, die aber nicht (mehr) zu verwirklichen sind, laufen wir mit dem Kopf immer gegen die gleiche Wand.

Wir verwechseln Weg und Ziel. Weil der eine Weg, den wir im Kopf haben, versperrt ist, glauben wir nicht mehr ans Ziel kommen zu können. Doch dass ein Weg nicht (mehr) funktioniert, heißt nicht, dass das Ziel verloren ist.

Manchmal stellt sich auch heraus, dass unser ursprüngliches Ziel nicht mehr passt oder nicht mehr sinnvoll ist. Um das zu erkennen, müssen wir uns aber darüber klar werden, worauf es uns im Wesentlichen ankommt, was unsere Bestimmung ist, was für uns ein gelungenes Leben bedeutet. Sonst merken wir nicht, dass die Leiter, die wir mit aller Anstrengung hinaufklettern, an der falschen Wand lehnt.

Viele Planungen fallen also am Ende anders aus, als wir uns vorgestellt haben. Welche deiner Pläne sind nicht aufgegangen? Und was ist  stattdessen unvorhergesehen dabei herausgekommen?

 

Das Leben ist seinem Wesen nach unberechenbar.

Das vergessen wir manchmal, besonders wenn eine Zeitlang alles nach unserer Vorstellung läuft.

Doch wenn das Leben immer unseren Plänen und Erwartungen folgen würde, dann wäre das Leben selbst nicht größer als unsere eigene geistige Kapazität.

Das Unerwartete und Unerwünschte sofort als schlecht zu beurteilen, zeugt von Engstirnigkeit und Überheblichkeit. Es blockiert unsere Anpassungskraft und unsere Fähigkeit eine Vielzahl von Lösungen zu entwickeln und unterschiedliche Wege auszuprobieren. Wir können also aufhören damit es zu bewerten.

 

Es ist einfach anders, als wir uns gedacht haben.

Und deshalb wird es von dieser Stelle aus anders weitergehen als ursprünglich angenommen. Mehr wissen wir noch gar nicht. Was wie Scheitern aussieht, kann aus einer anderen Perspektive als Erfolg betrachtet werden. Meist erkennen wir erst im Rückblick, welches Gesamtbild sich aus den einzelnen Puzzleteilen ergibt.

Wenn wir unsere festgefügten Vorstellungen, wie es sein müsste, loslassen, werden neue kluge und weiterführende Fragestellungen möglich:

  • Wo rührt das eigentlich her, was ich von dieser Situation erwartet habe?
  • Ist es wirklich angemessen, dass es genau nach meinen Vorstellungen läuft?
  • Was kann ich in dieser Situation gestalten, auch wenn meine Erwartungen nicht erfüllt werden?
  • Was ist alles dennoch möglich?
  • Wie gelingt es mir, weiter gefasste und unvorhergesehene Ergebnisse zuzulassen?

Wenn wir uns mit der Idee anfreunden, dass es noch etwas Größeres gibt als unsere individuellen Wünsche und Vorstellungen, können wir auch Situationen wertschätzen, in denen unsere Erwartungen nicht erfüllt werden.

 

Sollten wir am besten nichts erwarten?

Sollten wir also überhaupt keine Pläne machen und uns konsequent von allen Erwartungen verabschieden?  Für die meisten von uns ist das weder realistisch noch praktikabel. Wir können gar nicht aufhören, Vorstellungen zu entwickeln. Und das ist auch nicht wünschenswert. Unsere persönliche Stärke beruht unter anderem auf kreativen Leistungen, Willensbildung und Wirkungsfähigkeit.

Doch wir können lernen, unsere Erwartungen als solche bewusst zu machen und sie durchlässig zu halten. Wir können uns für einige Momente oder in bestimmten Situationen von unseren Erwartungen lösen. Diese Unvoreingenommenheit brauchen wir, um Möglichkeiten, die nicht in unserer Reichweite lagen, überhaupt zuzulassen.

 

Es geht um das Wesentliche in unserem Leben.

Es macht also durchaus Sinn, Pläne zu schmieden, Vorstellungen zu entwickeln, Konzepte auszuarbeiten. Ohne das wird unser Tun und Lassen ziellos und beliebig. Doch Pläne sind nur Konstrukte, um das Wesentliche unseres Lebens zu erkennen und wahr zu machen.

Unsere Fähigkeit zu Gestaltung und Planung und unsere Bereitschaft zu Willensbildung und Engagement wollen entfaltet werden.

Es geht darum, anpassungsfähig zu sein hinsichtlich der Vorgehensweise, flexibel zu sein hinsichtlich des Weges, kreativ zu sein hinsichtlich der Möglichkeiten.

Es geht darum, nicht zu hadern und uns aus der Ruhe bringen zu lassen, wenn es dann doch nicht so funktioniert, wie wir uns das gedacht haben.

Es geht darum, auch die Unverfügbarkeit von Gegebenheiten und Entwicklungen anzuerkennen und es nicht als Fehler oder Versagen zu betrachten, wenn es sich nicht wie von uns gewünscht zuträgt.

 

Planung als konstruktiver Beitrag statt einengender Vorgabe

Dies können wir als Grundhaltung kultivieren: Eine entspannte Flexibilität erlaubt es, Pläne und Vorstellungen immer wieder anzupassen, sich von (vorübergehendem) Chaos nicht verunsichern oder aus der Bahn werfen zu lassen. Wenn wir bereit und offen sind für Überraschungen, die wir nicht selbst und nicht alleine kreieren können, geben wir dem intuitiven Werden eine Chance.

Wir können uns informieren und Wissen erwerben. Wir können Zusammenhänge durchdringen. Wir können lernen. Wir können das Unsere tun an Vorsorge, Vorbereitung und vorausschauender Planung. Und dann gilt es offen zu sein für das, was das Leben uns bietet. Bereit zu sein, von da aus weiterzugehen und daraus etwas zu machen. Darauf vertrauen, dass etwas Größeres als unsere Pläne die Welt im Innersten zusammenhält.

Wenn wir uns nicht darauf beschränken innerhalb der Grenzen dessen zu bleiben, was wir wollten oder uns vorgestellt haben, eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Dann trägt Planungsstärke bei zu kraftvoller Dynamik in unserem Leben statt uns einzuengen und unbeweglich zu machen.

Nicht planen zu können erleben wir als Krise. Gerade das Nichtplanbare führt uns häufig aber auch aus der Krise heraus. Plötzlich tun sich ganz neue Wege auf. Und die zutiefst erfüllenden Momente unseres Lebens ereignen sich in aller Regel ungeplant, sind nicht konstruierbar und nicht wiederholbar.

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» Resilienz zeigt sich am deutlichsten in Krisen.

 

Resilienz ist die Stärke, die wir  bei besonderen Anforderungen, in unbekannten Situationen, in krisenhaften Lebenslagen brauchen und aktivieren. 

  • Dann, wenn unsere üblichen Verhaltensmuster nicht mehr funktionieren.
  • Wenn wir mit unseren bewährten Routinen nicht mehr weiterkommen.
  • Wenn die eingespielten Reaktionsweisen keine Lösungen mehr bringen.

CORONA, das ist eine solch kritische Situation, ein drastischer Stresstest, ein Ausnahmezustand.
In diesem Fall keine individuelle Krise, sondern eine kollektive. Sie betrifft uns alle. 

  • Diese Situation ist so noch nicht da gewesen, wir haben also keine Modelle, an denen wir uns orientieren könnten.
  • Die Situation ist bedrohlich, wir können sie weder ignorieren noch abwenden.
  • Die Situation ist vielschichtig, es gibt keine klaren eindeutigen Maßnahmen, mit denen sie sich beenden ließe.  

Auf solche Situationen können wir mit Ratlosigkeit, mit Panik, mit blindem Aktionismus oder mit Fatalismus reagieren. 
Oder dies verwandeln in Gelassenheit, Besonnenheit, Mitmenschlichkeit und Verantwortung.
Das wären dann resiliente Reaktionen. 

Und das ist die Stelle, an der wir Einfluss – und damit Verantwortung – haben. 
Wir können nichts dagegen tun, dass diese Situation jetzt in unserem Leben ist. 

» Aber wir können ganz und gar beeinflussen, wie wir selbst darauf reagieren: 

  • Wie wir mit unseren Gefühlen und Impulsen umgehen,
  • wie wir uns selbst mental einstellen, 
  • wie wir unsere Eigenverantwortung wahrnehmen,
  • wie wir uns für das Ganze einbringen, 
  • und wie wir anderen dienlich sein können. 

 

Viele Menschen sind jetzt von Ängsten geplagt: 

  • Angst um ihre Gesundheit oder die von nahestehenden Menschen,
  • Angst um die eigene finanzielle Existenz
  • oder Angst vor den Auswirkungen dieser Krise auf Politik und Weltwirtschaft. 

Das ist verständlich und nachvollziehbar. 

» Doch die Frage ist, was bewirkt die Angst? 

Versetzt sie mich in die Lage, „besser“ mit den Gegebenheiten umgehen zu können, stärker, handlungsfähiger, wirkungsvoller zu sein? 

Oder beschwert sie mich zusätzlich, lähmt mich, schwächt mein körperliches und seelisches Immunsystem? 

In diesem Fall wäre es hilfreich, die Angst anzunehmen und dann aus der Spirale der permanenten Besorgnis auszusteigen, mich zu beruhigen und zu stärken. 
Zum Beispiel, indem ich mir bewusst mache, was ich sowieso nicht ändern kann. 
Darum brauche ich mir auch keine Sorgen zu machen.
Denn wenn ich es nicht ändern kann, werden meine Sorgen das erst recht nicht vollbringen. 
Unsere Ängste kommen nicht aus der Realität, sondern aus unserer Vorstellung. 
Denn wir verfügen ja noch über gar keine realen Erfahrungen mit dieser Art von Pandemie.


» Gefragt ist unser Akzeptanzvermögen. 

Akzeptieren heißt nicht bagatellisieren oder ignorieren. 
Es ist keine einfache Zeit, und niemand weiß, wie lange es dauern wird. 

Akzeptieren heißt ohne Beschönigung und ohne Abwertung anerkennen, was ist.
Das Virus. 
Die Gefahren. 
Die Maßnahmen. 
Die Unsicherheit. 
Die Gefühle und Reaktionen anderer Menschen. 
Mein Unverständnis dafür. 
Meine Angst. 
Meinen Frust.
Mein Genervtsein.​ 

Das alles als gegeben anzunehmen erfordert Aufrichtigkeit und Geduld! 
Doch dieser Realitätscheck ist der Ausgangspunkt für alles weitere Handeln. 
Erst danach kann sich wahre Gelassenheit einstellen. 
Nicht Oberflächlichkeit, die das alles nicht wahrhaben will, sondern besonnene Gelassenheit und innere Ruhe ANGESICHTS all dessen.

 

» Ich kann Corona als Krise definieren. 
Oder auch als Pausenzeichen.

Denn neben den ungemütlichen Begleiterscheinungen gibt es auch verheißungsvolle Nebenwirkungen: 
Endlich haben wir ZEIT! 

Die meisten von uns beklagen sich oft, dass sie vor lauter Terminen nie Zeit für sich selbst haben: 
Jetzt wird sie uns geschenkt. 

Sie ist viel zu kostbar, um sie mit endlosem Medienkonsum und belanglosen Zerstreuungen zu „vertreiben“ oder „totzuschlagen“.
Stattdessen

  • Innehalten. 
  • Durchatmen.
  • Muße finden.
  • Hetze ablegen.
  • zur Ruhe kommen.
  • Und vielleicht sogar wieder einmal „Lange Weile“ erleben: 
    Sie ist die wirksamste Quelle für Einfallsreichtum und Schöpferkraft. 

So kommen wir wieder zu uns.
Die beste Voraussetzung, um Stürme zu überstehen und aus Krisen gestärkt hervorzugehen.

Manchen Menschen scheint der Begriff der Krise so groß zu sein, dass sie von sich behaupten noch nie in einer Krise gewesen zu sein. Andere stöhnen schon „Ich krieg die Krise!“, wenn sie nicht auf Anhieb einen Parkplatz direkt neben dem Eingang finden.


Ist das jetzt schon eine Krise?

Krisen sind Wendepunkte. Etwas dreht sich, ist nicht mehr so, wie es vorher war. Krisen machen den meisten Angst: Was wird sein? Wie wird es weitergehen? Stehe ich das durch?

Doch es gibt Menschen, denen geht das nicht so. Sie scheinen durch Krisen einfach so durchzumarschieren. Mitunter sogar mit der Hoffnung auf was Neues.

Gibt es am Ende die geborenen Krisenmanager? Man hat es oder man hat es nicht?

 

Jeder kann krisenfest werden!

Zur Krisenbewältigung braucht es kein riesiges Selbstvertrauen. Du brauchst auch keine Augen-zu-und-durch-Mentalität, vor allem brauchst du keine rosarote Brille.

Es gibt allerdings schon einige ganz zentrale Fähigkeiten, die du das ganze Leben hindurch lernen und üben kannst. Damit stärkst du deine Krisenfestigkeitsmuskeln und bist im Ernstfall gerüstet.

 

Was sind wichtige Fähigkeiten, die uns durch Krisen tragen?

  1. Die Fähigkeit zur Selbstberuhigung

Krisen machen Angst, regen auf. Wer Angst hat, ist gelähmt. Wer wie gelähmt ist, ist handlungsunfähig, denn wer aufgeregt ist, kann keinen klaren Gedanken fassen.

Es geht nicht darum, diese Gefühle nicht zu haben oder zu verdrängen. Sie weisen uns auf Gefahren hin und schützen uns vor Fahrlässigkeit. Es geht einfach darum, sie steuern zu können, wenn sie ihre Funktion erfüllt haben.

Wenn du eine Krebsdiagnose bekommst, schützt Angst dich davor, die Sache auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch für die Therapie und Heilung geht es darum, dass du für dich eintreten kannst. Und das geht nur, wenn du deine Angst wahrnimmst, aber in der Lage bist, sie in den Griff zu bekommen.

 

  1. Die Fähigkeit die Realität wahrzunehmen

Krise heißt, dass etwas Einschneidendes passiert ist. Es ist menschlich und manchmal auch hilfreich, zuerst einmal das ganze Ausmaß der Katastrophe zu verdrängen. Nach dem ersten Schock kommt es dann aber darauf an, nüchtern festzustellen, was jetzt Sache ist, sonst können wir nicht zielgerichtet handeln.

Mein Mann hat mich verlassen. – Erst wenn ich mir das eingestehe, kann ich meine Zukunft selbstverantwortlich in die Hand nehmen.

Wir haben ein massives Geldproblem! – Ohne diese Einsicht werden wir keine vernünftigen finanziellen Regelungen treffen können.

 

  1. Die Fähigkeit neue Lösungen zu finden

Krise bedeutet, dass etwas grundlegend anders geworden ist. Und dass die bisher üblichen Maßnahmen nicht mehr passen. „Probleme können nicht mit derselben Denkweise gelöst werden, durch die sie entstanden sind.“, sagte Albert Einstein.

Etwas Neues muss her. Und dafür brauchen wir die Kreativität wirklich anders zu denken und die Bereitschaft ungewohnte und ungewöhnliche Ideen zuzulassen. Die muss man gar nicht alle selber finden, man kann sich auch von anderen Ideen spendieren lassen.

 

  1. Die Fähigkeit neue Lösungen umzusetzen

Auch die beste Idee führt nicht aus der Krise heraus, wenn sie nicht konsequent umgesetzt wird. Dafür müssen häufig erst noch Ressourcen erschlossen oder aktiviert werden und neue Abläufe entwickelt und eingespielt werden.

Es ist nicht mit dem Entschluss getan, sich nicht mehr vom Partner wie ein Spielball behandeln zu lassen. Es sind konkrete Schritte angesagt!

Es reicht nicht aus, theoretische Pläne zu machen, wie man aus den Schulden rauskommen könnte, wenn man nichts tut.

 

  1. Die Fähigkeit abzuschließen

Krisenfestigkeit bedeutet auch, dass man vorausschaut. Vorausschauen kann man nur, wenn man unter die Vergangenheit auch einen Schlussstrich ziehen kann. So viele Menschen haben eine Krise erfolgreich durchgestanden und lassen sich dennoch weiterhin ihr Leben trüben, indem sie immer wieder aufwärmen, hadern, Groll hegen …

Die Chance der Krise ist es, das etwas Neues entstehen und wachsen kann: Einsichten, Erfahrungen, Verhalten. Wird aber das Alte, in der Krise nicht mehr taugliche, immer wieder heraufbeschworen, kann sich das Blatt nicht wirklich wenden, es gibt eine permanente Gas-Bremse-Bewegung.

Man hat sich scheiden lassen, aber alle Gedanken und Gespräche bleiben von der schlechten Ehe beherrscht.

Man hat sich einverstanden erklärt mit dem Verkauf des Elternhauses, damit die Schwester ihre Schulden bezahlen konnte, hält ihr das aber bei jeder Familienfeier wieder vor.


Und jetzt?

Tja, natürlich gibt es keine simplen Rezepte, mit denen sich das alles im Handumdrehen lernen und verwirklichen lässt. Das wäre schön, wenn’s so einfach wäre!

Und doch ist es kein Hexenwerk in Krisen stark zu reagieren. Wichtig ist mir, dass du weißt, dass du diese Fähigkeiten in deinem ganz normalen Alltag üben kannst:

Die Fähigkeit zur Selbstberuhigung
… wenn du einen Fehler gemacht hast und merkst, dass du den Kopf verlierst.
… wenn du dich verrückt machst, weil du glaubst, dass du den Zug verpasst.
… wenn

Die Fähigkeit die Realität wahrzunehmen
… wenn dein Friseur die Haare verschnitten hat, woran Heulen und Zähneknirschen nichts ändert.
… wenn ein Kollege ständig deine Ideen klaut, obwohl „sich das nicht gehört“.
… wenn

Du siehst, wir haben täglich mit kleinen Auslösern dieser Art zu tun, die uns vor die gleiche Aufgabe stellen wie die großen Krisen!
Das Wunderbare: Die kleinen Probleme und Ärgernisse im Alltag sind das beste Übungsfeld!


Und wenn du mehr Anregung willst, wie du das ohne besonderen Aufwand in deinem Alltag lernen und üben kannst,
schau dir doch mal mein Online-Programm „21 Tage für deine persönliche Stärke“ an.