Ist die Zukunft noch zu retten? Zukunft gestalten mit Resilienz

Einer der Schlüssel zu innerer Stärke, zu Resilienz, ist die Fähigkeit Zukunft zu gestalten. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft seine Kräfte auf die Zukunft auszurichten statt sich an Vergangenes zu klammern.

Auch wenn wir hier in vergleichsweise sehr geschützten Verhältnissen leben, erreichen uns täglich im wahrsten Sinne des Wortes weltbewegende Themen. Viele, auch gerade junge, Menschen machen sich große Sorgen um die Zukunft – um ihre eigene, aber auch um die Zukunft der Menschen und unseres Planeten insgesamt. Mit Pessimismus und Untergangsstimmung ist jedoch keine Krise zu meistern.

Die Angst vor dem Unbekannten ist ein menschliches Grundgefühl. Das kennen wir alle, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung und Stärke. Und da Zukünftiges immer eine Menge Unbekanntes birgt, ist sie auch verständlich. Angst kann aufmerksam machen auf Gefahren und Triebfeder für Veränderung, für Erneuerung sein.

Genau diese Chance kannst du mit Resilienz nutzen: möglichen Gefahren klug und umsichtig begegnen UND die Weichen stellen für angemessene, wegweisende und beispielhafte Lösungen. 

 Es sind vor allem 3 Dinge, die uns daran hindern unsere Zukunft zu gestalten:

  1. Die Ängste nähren statt sie als Hinweise zu nutzen. Das bringt uns in Problemhypnose.
  2. Sich an vermeintliche Sicherheiten der Vergangenheit oder Gegenwart klammern.
  3. Darauf beharren, dass man selbst nichts ändern kann.

Wie lassen sich diese Hindernisse überwinden?

1. Entwickle Alternativen statt Ängste zu schüren!

Gerade dann, wenn sie die Dinge als schwierig, belastend oder beängstigend erleben, richten resiliente Menschen ihre Aufmerksamkeit und Handlungsenergie auf die Zukunft.

  • Sie vermeiden es ständig um ihre Sorgen zu kreisen.
  • Sie lehnen es ab, ihre Ängste durch die permanente Wiederholung negativer Nachrichten und das Anhäufen entsprechender Beispiele zu schüren.
  • Stattdessen nutzen sie ihren Verstand und ihre Kreativität dazu, wirksame Maßnahmen und bessere Alternativen zu entwickeln.

2. Begreife das Gestalten der Zukunft als Aufgabe und Chance!

Die Welt ist immer im Wandel, das ist das Prinzip von Lebendigkeit.

Resiliente Menschen machen sich klar,

  • dass die Vergangenheit etwas ist, was sie nicht mehr ändern können.
  • dass das Verharren in den Handlungsmustern, die zu den Problemen geführt oder beigetragen haben, diese nur vergrößert.
  • dass die Erfahrungen der Vergangenheit nicht Selbstzweck sind.

Ihr Sinn besteht darin, der Zukunft zu dienen, und das heißt oft,

  • den Wandel einzuläuten
  • Ideen zu entwickeln, welche Chancen sie bringen könnte
  • statt ausgetretenen Pfaden angemessenere Wege zu finden und einzuschlagen.

3. Nimm deine eigenen Einflussmöglichkeiten wahr!

Die resilienten Kinder in der ersten Resilienzstudie auf Kauai waren vielen Gefahren und widrigen Lebensumständen ausgesetzt.

Doch sie haben für sich Zukunftspläne gemacht, die positiv und erreichbar waren.
Erfüllt von Hoffnung und Vorfreude haben sie sich Ziele gesetzt.
Und sie hatten Ehrgeiz und die Überzeugung, dass sich diese Anstrengung lohnt.

Daran lässt sich ablesen: Wenn du dir über deine Ziele klar bist und sie verfolgst, gestaltest du Zukunft.

Prüfe also von Zeit zu Zeit, was deine Werte sind, was deinem Leben Sinn gibt. Denn daraus ergeben sich deine wesentlichen Ziele und Kriterien für dein Tun und Lassen in der Gegenwart.
Manchmal muss man sich erst einmal über seine Herzenswünsche und Neigungen klarwerden, bevor sie reif für eine realistische Zukunftsplanung sind. Dabei hilft es, wenn du dir immer wieder anschaulich vor deinem inneren Auge ausmalst, was und wie es werden soll.

Viele fragen sich:

Macht es überhaupt Sinn angesichts des weltweiten Klimawandels, der politischen Krisen und gesellschaftlichen Probleme sich mit der Zukunft zu befassen?
Wo ich doch überhaupt nichts dran ändern kann!
Wäre es da nicht besser, einfach heute zu leben und mitzunehmen, was geht? Dem Motto folgen „Nach mir die Sintflut“?

Ja, das kann ich natürlich tun, und manche tun es ja auch.
Aber es ist eine Illusion zu glauben, dass wir keinen Einfluss auf die Zukunft hätten, und dass wir keine Verantwortung dafür hätten.

Alles, was wir heute tun oder lassen, hat Einfluss auf unsere Zukunft.

Meine persönliche Zukunft auf diesem Planeten ist das eine. Aber es geht ja nicht nur um mich.
Wie möchte ich, dass meine Kinder, die Menschen, die nach uns kommen, leben können?
Was will ich ihnen hinterlassen? Was will ich weitergeben?

Wir brauchen dafür eine klare Ausrichtung auf das, was uns wichtig ist. Nur dann sind wir in der Lage zu entscheiden, welche Möglichkeiten vielleicht im Augenblick attraktiv erscheinen, uns aber auf längere Sicht nichts bringen.

Ohne eigene Ausrichtung erhält das, was wir tun oder lassen, den Charakter der Beliebigkeit.

Wer sich nicht über seine wichtigsten Lebensziele im Klaren ist, und nicht bedenkt, welche Konsequenzen mit bestimmten Entscheidungen verbunden sind, läuft Gefahr, irgendwo zu landen, wo er gar nicht hin wollte.

Natürlich können wir nicht im Einzelnen WISSEN, was die Zukunft bringt. Und sicher ist es auch ratsam, flexibel und offen zu sein für das Unerwartete, was noch geschehen wird.
Doch wer Zukunft einfach auf sich zukommen lässt, wird leicht zum Spielball anderer Interessen.
Ohne persönliche Ziele werden die eigenen Aktivitäten beliebig, und dann stellen sich Unlust und Antriebslosigkeit ein.

Wer es einfach laufen lässt, für den sind Veränderungen nur noch von außen zu erwarten. Und dann stemmt man sich gegen jeden Wandel, weil er Verunsicherung auslöst und Orientierung fehlt.

Mut, Selbstvertrauen und Energie bekommen wir, indem wir uns etwas für uns Bedeutungsvolles und Lohnendes vornehmen und darauf hinsteuern.
Damit geben wir unserem Tun Sinn und Richtung.

Um die Anfangsfrage zu beantworten:

Die Zukunft ist zu retten, wenn wir unsere Einflussmöglichkeiten wahrnehmen.

Wahrnehmen im doppelten Sinne:

  • Sie bemerken, bewusst machen, statt sich durch das lähmen zu lassen, worauf wir keinen unmittelbaren Einfluss haben.
  • Und zum zweiten die Verantwortung übernehmen sie zu realisieren, statt den Kopf in den Sand zu stecken.

Wenn wir bereit und entschlossen sind, uns weder von Fehlentscheidungen der Vergangenheit noch von Problemlagen der Gegenwart die Zukunft verbauen zu lassen, sind Kurskorrekturen jederzeit möglich.

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