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Wem es gelingt, Unabänderliches zu akzeptieren, der der gewinnt Gelassenheit und inneren Frieden.
Und auf dieser Basis haben wir viel mehr Lösungsideen und mehr Bereitschaft etwas Neues auszuprobieren.

Die Fähigkeit zur Akzeptanz fällt nicht vom Himmel, und es gibt auch keine magische Formel, die sie mit einem Fingerschnipsen herbeizaubern könnte.
Aber sie lässt sich beständig üben und ausbauen, gerade in alltäglichen Situationen. Dazu gebe ich dir hier zwei Impulse.

Im Trainingslager Alltag findest du immer wieder die Gelegenheit deine Akzeptanzfähigkeit auszubauen.
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1. Wenn du dich über etwas aufregst, das du nicht ändern kannst.

Wenn du also merkst, wie du bei so einer Sache hochgehst, nimm es als Signal, dass du jetzt eine kleine Trainingseinheit einschieben kannst.

Typische Beispiele dafür sind

  • Baustellen, rote Ampeln und Autofahrer/innen, die nicht aufpassen, Fehler machen oder drängeln.
  • Wartezeiten beim Arzt,
  • die Schlange an der Supermarktkasse,
  • Zug oder Bus verspätet

Wenn du erst mal darauf achtest, werden dir deine eigenen Beispiele sicher schnell auffallen.

Wie kannst du dann dein Akzeptanzvermögen üben?

Mach dir als erstes klar, dass du keinen Einfluss darauf hast.
Atme tief durch und sage dir innerlich: „Ich kann es jetzt nicht ändern. Es ist wie es ist.“

Es geht erst mal nur darum diese Tatsache zu akzeptieren, dass du es nicht ändern kannst.

Du brauchst dir nicht vorzumachen, dass es dir nichts ausmacht.
Du brauchst nicht zu versuchen positiv darüber zu denken.
Nein, atme nur tief und akzeptiere voll und ganz, dass du gerade keinen Einfluss hast.

Lass dich nicht beirren, wenn du das mehrfach wiederholen musst, bis es innerlich angekommen ist.
Wenn du im Sport eine neue Bewegung lernst, brauchst du ja auch etliche Wiederholungen bis deine Muskeln sie wie selbstverständlich ausführen.

Es bringt nichts sich anzustrengen um gelassener zu werden.

Das ist ja sogar ein Widerspruch. Die größere Gelassenheit ist der Gewinn, das Geschenk, das folgt, wenn du die Realität anerkennst, dass du nichts daran ändern kannst.

Worauf du natürlich in jeder Sekunde Einfluss hast, ist, wie du selbst auf das Unabänderliche reagierst – und darauf gehe ich bei der Wunderzutat „Verantwortung übernehmen“ in einem späteren Beitrag  ein.

 

2. Wenn du dir ständig Sorgen machst um Dinge, die eventuell geschehen könnten.

Das sind weitere alltägliche Situationen für das Üben deiner Akzeptanzfähigkeiten. Sie sind eine unerschöpfliche Quelle für fruchtlose Grübeleien, da wir ja nicht wissen können, ob sie jemals eintreten.

Sie existieren nur in unserem eigenen Kopf und halten uns in Unruhe beschäftigt ohne dass wir in diesem Moment etwas daran tun könnten

Beispiele dafür sind Gedankenschleifen wie:

  • Wenn ich krank werde, …
  • Wenn meinem Kind etwas passiert, …
  • Wenn mein Freund mich verlässt, …

Auch hier wirst du sicher schnell auf deine eigenen Beispiele stoßen, besonders, wenn du zum Grübeln neigst.

Das sind alles Situationen, die wir verständlicherweise nicht haben wollen. Doch sollten sie tatsächlich eintreten, wird das Grübeln es nicht verhindern.
Mach dir bewusst, dass du wahrscheinlich ängstlich, traurig, verzweifelt wärst, wenn sie tatsächlich geschehen würden, dass es jetzt aber nur deine Vorstellung ist, die dich umtreibt.

Du unterstützt dein Grundvertrauen, indem du dir wiederholte Affirmationen zusagst:

  • „Was auch immer geschehen mag, ich kümmere mich darum, wenn es so weit ist.“
  • „Was auch immer geschehen mag, ich werde damit fertig.“
  • „Was auch immer geschehen mag, ich werde Hilfe finden.“

Das heißt nicht, dass es nicht so schlimm wird oder leicht oder schön – es heißt, dass es dich nicht umbringen wird, und dass du dich nicht damit zu befassen brauchst, solange es nicht eingetreten ist.

Es ist eine ganz triviale Tatsache, aber sie wird häufig aus dem Blick verloren: Das Leben ist wechselhaft, es ist normal, dass es auch mal unbequem und wenig erfreulich ist, und es kann trotzdem insgesamt gelungen und erfreulich sein.
Freunde dich mit dieser Gegebenheit an.

Schließlich gibt es in jedem Beruf und bei jeder Tätigkeit ungeliebte Elemente und schwierige Phasen, die in Kauf zu nehmen sind.
Es ist normal, auch mal Angst zu haben, deprimiert zu sein, zu versagen, nicht bei allen anzukommen, zu zweifeln.

Seine eigenen Denkmuster zu verändern braucht Wiederholung und Einüben, schließlich sind diese Muster ja auch durch ständiges Wiederholen entstanden, auch wenn das oft unbewusst geschehen ist.

Sei nachsichtig und geduldig mit dir, wenn du dich auf den Weg machst. An das Aufregen und Sorgen machen hast du dich vielleicht schon gewöhnt und denkst, dass du nichts daran ändern kannst. Aber du kannst dir neue Gewohnheiten schaffen, die dir mehr Gelassenheit, Vertrauen und innere Ruhe bringen.

Also: hab Geduld, wenn du mehr Akzeptanz trainieren willst.
Durch beharrliche Wiederholung übst du neue Muster ein, die dann selbstverständlich werden.

Deinem Akzeptanzvermögen kannst du einen Schub geben, wenn du deine Reaktion änderst,
1. in Situationen, in denen du ungeduldig und ärgerlich reagierst und
2. in Situationen, in denen du dir Sorgen machst oder grübelst über Eventualitäten.

 

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